Eigentlich wollte ich Euch ja letzte Woche schon mit einem neuen Artikel zum Stand der Bauarbeiten beglücken. Es sollten neue Luftaufnahmen meiner Drohne dabei sein. Pustekuchen. Nachdem bei Aufstiegsversuchen im Umfeld der Baustelle die Anfeindungen „betroffener Bürger“ teilweise in Handgreiflichkeiten ausgeartet sind, wollte ich mir von der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Geländes eine offizielle Genehmigung einholen um mittig über dem Baustellengelände mit reichlich Sicherheitsabstand zu den Gleisen auf 30 Meter aufsteigen zu dürfen. Pustekuchen, das wurde mir ausdrücklich untersagt. Dabei hatte ich der Bahn sogar angeboten mein Bildmeterial kostenfei für eigene Publikationen nutzen zu dürfen.
Du darfst alles machen, mitten im Berufsverkehr auf den Bahnsteig pinkeln, auf dem Bahnsteig rauchen obwohl es verboten ist, deinen Müll überall fallen lassen ohne dass es geahndet wird oder eben über Monate hinweg die Aufzüge nicht reparieren lassen. Wenn man aber zu Dokumentationszwecken ein Foto aus 30 Metern Höhe machen möchte, da kennen plötzlich alle ihre vermeintlichen Rechte und es werden alle bürokratischen Hebel in Gang gesetzt um es zu unterbinden.
Sei es drum, die Chance mal von der Mitte des Ostkreuzes ein Foto/Video aus einer erhöhten Position von diesen umfangreichen Arbeiten zu machen ist nun nicht mehr möglich und bleibt lediglich dem Kranfüher des Tumrdrehkrans vorbehalten. Ich muss dann wohl mal Sonntag früh um 6 zur Baustelle um neue Luftbilder von der Seite machen zu können und dabei keinen zu stören.
Nun aber zum aktuellen Stand der Bauarbeiten mit Bildern vom Dienstag. Beginnen wir den Rundgang an der Hauptstraße. Hier wird mittlerweile der Asphalt für die künftige südliche Fahrbahn aufgebracht. Auf meinen Fotos stehen die Baumschinen dazu schon bereit.
Zwischen Rummelsburg und Ostkreuz konnte der Neubau der Stützwand abgeschlossen werden. Vorbereitet wird bereits die Verschwenkung des S-Bahngleises nach Süden. Ab Ende August können dann die letzten beiden alten Brücken über der Karlshorster Straße neu gebaut werden. Bis Ende Oktober wird dafür die Tram 21 wieder unterbrochen und die S3 hält sogar ein ganzes Jahr nicht mehr in Rummelsburg. Die Verschwenkung des S3 Gleises markiert nun de Beginn für die letzte wirklich große Bauphase am Ostkreuz.
Die Aufschüttung des Bahndamms westlich der neuen Stabbogenbrücke schreitet weiter voran, es sieht sogar so aus als würde hier bereits das Gleisplanum vorbereitet werden. Östlich der Brücke wird ebenfalls noch ein massiver Bahndamm entstehen der das Bild hier nochmals komplett verändern wird. Wo wir gerade bei Bahndämmen sind. Erste Baufahrzeuge wurden auf den Bahndamm der Verbindungskurve neben dem Wasserturm gebracht. Es ist damit zu rechnen dass auch hier der Bahndamm aufgeschüttet wird und die Gleisbauarbeiten bald beginnen werden.
Nun geht’s auf die Stadtbahnebene des Bahnhofs Ostkreuz. Hier hat sich in den letzten Wochen richtig viel getan. Das Bahnsteigdach des Bahnsteigs E ist im Rohbau fertig und muss „nur“ noch eingedeckt werden. Die Konturen der neuen alten Fußgängerbrücke werden immer deutlicher, sie gibt dem Bahnhof Ostkreuz ihren ursprünglichen Charakter zurück. Das sieht man schon jetzt.
Weiter geht’s zur Modersohnbrücke. Beim Blick Richtung Ostkreuz erkennt man: auch hier wird bereits an dem Bahndamm der Verbindungskurve gearbeitet. Auch wenn es erscheint dass alles fast betriebsfertig ist, man muss bedenken dass in vielen Bereichen die komplette Stromversorgung, Signal- und Sicherungstechnik komplett neu aufgebaut werden und in das bstehende System intergriert werden muss. Deshalb liegen „jetzt schon“ die Gleise, bleiben aber noch etwa ein Jahr ungenutzt. Auch beim Blick Richtung Warschauer Straße sieht man, hier gehen die Arbeiten zum Schließen der letzten Gleislücken voran, während der Bau des neuen Empfangsgebäudes enttäuschend schleppend bis gar nicht mehr voran geht.
Nun aber zu den aktuellen Bildern des Baugeschehens.
Hauptstraße, Asphaltfertiger und Straßenwalze stehen bereit und sind dieser Tage im Einsatz.
Zum Setzen der Bordsteikanten wird noch mal Beton angeliefert.
Zwischen Rummelsburg und Ostkreuz. Die Stützwand ist fertig, Vorbereitungen für die Gleisverschwenkung haben begonnen.
Stabbogenbrücke der S3, in gut einem Jahr werden hier die Züge aus Erkner endlich wieder direkt in die City fahren.
Vorbereitungs zur Aufschüttung des Bahndamms der Verbindungskurve.
Bahnsteig E mit neuen Dach und Fußgängerbrücke
Das Bahnsteigdach ist im Rohbau ferig und muss noch eingedeckt werden.
Am Treppenabgang zum Bahnsteig D werden die Seitenwände der Treppenhäuser eingesetzt.
Südliches Widerlager der Fußgängerbrücke wurde mittlerweile betoniert und ausgeschalt.
Die Seitenwände der Treppenhäuser und Fußgängerbrücke bestehen aus Betonfertigteilen die nach dem Einbau noch verputzt werden.
Blick auf das Treppenhaus des Bahnsteigs E
Am Ende des Bahnsteigs D besteht die Brücke aus den Originalteilen der alten Brücke.
Blick von der Modersohnbrücke auf die Stadteinwärtige Rampe der Verbindungskurve.
In den letzten Wochen wurden bereits viele der künftigen S-Bahngleise neu verlegt.
Blick zur Warschauer Straße. Hier wird jetzt am Bahnsteig A gearbeitet und das zweite Gleis aufgebaut.
Der neue Pfeiler für die Fußgängerbrücke zum U-Bahnhof Warschauer Straße steht.
Kein weiterer Baufortschritt oben auf der Platte des neuen Emfangsgebäudes.
Der Bahnsteigs A wurde verfüllt Kabelkanäle- und Schächte wurden verlegt.
Das Planum für das letzte S-Bahngleis wird hergestellt. In einem Jahr sollen vom Bahnsteig A alle S-Bahnen in alle Richtungen abfahren, während Bahnsteig B wieder stillgelegt wird (vermutlich bis 2020, also kein echter Richtungsbetrieb).
Westlich der Warschauer Brücke, aufbau des Gleisplanums inkl. Weiche in die künftige Kehranlage