Ostkreuz und Warschauer Straße im Frühjahr 2019

Hallo Freunde des Baufortschrittes.

Nun ist es bereits Ende April und ich melde mich heute mit meinem ersten Baustellenüberblick in diesem Jahr. Der Grund ist recht lapidar.
1. Hatte ich meine Prioritäten mehr auf das beruflich gelegt und eher weniger Zeit ins Bloggen investiert, weil…
2. Auf den beiden Teilbaustellen schlichtweg wenig passiert ist.

Mit dem einsetzenden Frühjahr laufen trotzdem einige Arbeiten an. Am Ostkreuz im Umfeld des Bahnhofs, an der Warschauer Straße eher im Inneren des Gebäudes.

Werfen wir aber kurz den Blick zurück an das Ende des Jahres 2018. Hier stand die abschließende bahntechnische Fertigstellung des Bauprojektes auf dem Plan. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wurde der viergleisige Regelbetrieb zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof aufgenommen. Seither hat sich die im letzten Jahr arg angespannte Verspätungs-Situation sehr entspannt. Das Ostkreuz war durch das Aufeinadertreffen der S3 und S9 in den von weiteren drei Linien befahrenen Lichtenberg-Ast zum absoluten Flaschenhals auf der wichtigen Ost-West-Verbindung geworden.

Das gehört nun der Vergangenheit an. Die Fahrdienstleiter können bei Störungen nun flexibel reagieren. Züge können vor der Stadtbahn an der Warschauer Straße raugenommen und auf den Weg zurück geschickt werden. Ebenso lassen sich die vier S-Bahngleise flexibel belegen. So geschehen bei meinem Besuch letzte Woche als es am Biesdorfer Kreuz zu einem Böschungsbrand kam. Die Linien S5, S7 und S75 fuhren in der Folge nur noch sehr unregelmäßig weit ausserhalb des Fahrplans. Umgehend wurden alle Fahrten der S3 und S9 auf die inneren der vier Gleise gelegt um die Verspätungen des Lichtenberg Astes nicht auch noch auf die S3 und S9 zu übertragen und dem Lichtenberg Ast die Trasse der äusseren Gleise frei zu halten damit hier nicht noch mehr Verspätungen entstehen. Ein großer Vorteil der sich in den letzten 12 Jahren Bautätigkeit mühsam erarbeitet wurde.

Die folgenden Bilder zeigen Euch den aktuellen Stand der Arbeiten aber auch den ein oder anderen ärgerlichen Umstand. Seht selbst, viel Spaß.

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Südostseite des Bahnhofs. Hier wird die Baustellenfläche endgültig beräumt. Ein fester Zaun wird gezogen, es entsteht eine Wendeschleife für SEV-Einsätze und ein Taxiparkplatz.

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Ganz schön aufgeräumt, das östliche Gleisvorfeld des Bahnhofs Ostkreuz.

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Ärgerlich: noch immer gibt es die lang geforderte Zuwegung zur Viktoriastadt nicht. Auch nicht provisorisch über das Gelände der Jugendherberge, obwohl hier lang kein Baustellenverkehr mehr stattfindet und es nur einen kurzen 50 Meter langen Aspahltweges bedürfte.

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Der südliche Vorplatz. Er wird gerade irgendwie beräumt. Ein Baubeginn der Endgültigen Vorplatzgestaltung ist nicht abzusehen.

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Das große Scheitern. Eigentlich sollten hier unter der Brücke Fahrradbügel installiert werden. Stattdessen wurde die Fläche nun fest umzäunt…mit den üblichen Ergbenissen.
Ich befürchte dass es hier wieder die üblichen Streitigkeiten gibt: wer baut die Bügel, wer finaziert das und wer bewirtschaftet die Fläche (Renigung, Beleuchtung etc.).

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Blick auf den südlichen Vorplatz Richtung Osten. Stadt und Bezirk sind nun gefordert die an sie übergebenen Flächen schnell zu gestalten, damit daraus nicht einer der Berlintypischen Schandflecke wird.

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Wenig frequentiert ist die neue historisierende Fußgängerbrücke die nun komplett fertig ist. Die Fahrgäste bevorzugen lieber den Weg über die Ringbahnhalle, dort gibt es Aufzüge und Fahrtreppen.

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Erst weggespart nun doch angekündigt. Der Bahnsteig Ru erhält im Jahr 2022 ein eigenes Bahnsteigdach.

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Der größte Flop des neuen Ostkreuzes sind die Bahnsteige an der Ostbahn. Die Züge besonders der RB26 haben so kurze Wendezeiten, dass sie bei der kleinsten Verspätung bereits in Lichtenberg enden und beginnen…

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…Anzeigen in den Displays wie diese werden mehr zum Regelfall als zur Ausnahme. Gleich noch mehr dazu.

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Nördlicher Vorplatz. Hier entsteht nun das historisierende Eingangsgebäude in dem es dann auch endlich Bahnhofstoiletten geben wird…

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…letzte Woche wurde das Fundament betoniert. Der Hochbau kann beginnen. Bis zum Ende des Jahres soll das Gebäude fertig sein.

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Kernstück des neuen Ostkreuzes, die beiden inneren Gleise erlauben durch eine ausgeklügelte Brücken- und Weichenanlage östlich des Ostkreuzes einen flexiblen Betriebsablauf.

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Zurück zum größten Flop des Ostkreuzes…die Heranführung der Ostbahn. Westlich wurde eigens eine Kehranlage mit Beleuchtung für die in Ostkreuz endenden Züge gebaut. Für die Änderung in der Trasse (die zwei Weichen) war es rechtlich nötig eine Schallschutzwand zu bauen, die ursprünglich sogar 6 Meter hoch werden sollte. Lange wurde zwischen Bahn, Amt und Anwohnern gestritten und gerungen, angekündigte Gerichtsverfahren hätten den Fertigstellungstermin fast ins Wanken gebracht. Und nun stellt sich raus, dass die NEB die Kehranlage wegen der extrem kurzen Wendezeiten der Linien RB25 und RB26 gar nicht nutzt, sondern gleich an den Bahnsteigen wendet.

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Bei allem Ärger machen auch hier die fertiggestellten Gleisanlagen einen sehr aufgeräumten Eindruck.

Warschauer Straße – der Fußgängersteg zwischen S- und U-Bahnhof wird verlängert

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Weiter geht’s zur Dauerbaustelle des Bahnhofs Warschauer Straße.

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Die Kupferverkleidung ist nun vollständig verbaut, nun kann die Patina kommen und die Arbeiter können hier abziehen und ihr Werk an der Kuppel des Humboldtforums verrichten.

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Im Inneren lässt die Inbetriebnahme der Aufzüge weiterhin auf sich warten. Das Gebäude soll im Sommer 2019 fertig sein. Hoffen wir mal dass das auch für die Aufzüge gilt.

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Der Ausbau der Gewerbeflächen die bereits an die Mieter übergeben wurden kommt voran.

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Die Halle ist schön hell, lichtdurchflutet und sobald die Bauzäune weg sind auch sehr geräumig.

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Im südöstlichen Treppenhaus wurden die Seitenwände nun final verkleidet.

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Ein Blick auf die Südseite der Bahnstrasse…hier wird der zu verlängernde Fußgängersteg vorbereitet. Zu Pfingsten wird es eine Sperrung der Fernbahnstrasse geben, das lässt vermuten dass in dieser Sperrpause der Steg mit einem Moblilkran eingehoben wird.

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Zurück ins Innere des Bahnhofs. Insgesamt entstehen hier vier Gewerbeflächen, deren Andienung komplett über das Zwischengeschoss erfolgt…

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Neue Ware und der Abfall werden über dieses Treppenhaus und einer kleinen Brücke in und aus dem Zwischengeschoss des Bahnhofsgebäudes verbracht.

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Beheizt und mit Warmwasser versorgt wird der Bahnhof übrigens durch dieses Gebäude westlich der Warschauer Brücke. Hierin befindet sich ein Pufferspeicher sowie ein Wärmetauscher der die Wärmeenergie der Vattenfall Fernwärme überträgt.

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Ein Blick von der Warschauer Brücke nach Westen auf die fast ungenutzte Kehranlage Warschauer Straße. Ab 29.04.2019 wird sie nach Jahren der Abstinenz jedoch wieder regelmäßig frequentiert. Die Zuggruppe Eiche (Dank an Triebfahrzeugführer @Cmbln) der S5 kehrt zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße als Verstärkerfahrten zurück. Das ergibt im Berufsverkehr dann ein Taktung von 5/5/10 Minuten.

IMG_1098.jpgAbschließend noch einen Blick auf das neue Bahnhofsgebäude an der Warschauer Brücke.

Ich hoffe Euch hat dieser aktuelle Überblick gefallen. Meinungen und Diskussionen sind in den Kommentaren und auf Twitter, Facebook und neu auf Instagram wie immer sehr willkommen.

 


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Kommentare

10 Antworten zu „Ostkreuz und Warschauer Straße im Frühjahr 2019“

  1. Avatar von Rueb
    Rueb

    Danke für diesen Blog! Ich habe als Anwohner einige Fragen und hoffe, Sie können mir das beantworten:
    Warum zur Hölle hält die S9 nicht mehr am Ostkteuz? Es kann doch nicht sein, dass das einzige Argument ist, dass das früher so war?
    Warum kann man an dem Bogen nicht einen Bahnsteig einbauen und mit dem neuen (historischen) Treppenübergang verbinden?

    Wer hat die Entscheidung getroffen, dass dieses sinnlose Treppenmonster historisch nachgebaut werden soll?
    Warum kann in Berlin nicht mal leicht und moderner gebaut werden? Woher kommt diese schreckliche Nostalgie?
    Und warum muss der Platz davor jetzt auch schon wieder natürlich historisch zugebaut werden?
    Und an Geschäften ist dann ja doch wieder nur ein Kamps drin…
    Ich komme aus der Schweiz und verstehe nicht, warum in Berlin so ungeschickt gebaut wird.

  2. Avatar von Jürgen Malchow
    Jürgen Malchow

    Lustig finde ich Bild 10:

    Die Fahrgäste werden aufgefordert, in einen Zug nicht einzusteigen, der leider ausfällt.

    Was würden wir wohl ohne diese Aufforderung alles anstellen können?

  3. Avatar von Umsteiger
    Umsteiger

    Nicht unerwähnt sollte auch die Grüngestaltung von Teilen der Böschung am Ostkreuz mit Sträuchern und Rasen bleiben. Sicherlich in erster Linie zur Vermeidung des Wegschwemmens der Erde bei Regen gedacht, zeigt das auch das Grünanlagenpotenzial am Rande von Bahntrassen in der Stadt. In der Richtung darf es gerne weitergehen!

  4. Avatar von markoma1
    markoma1

    moin,

    ich hatte schon gedacht egibt keinen eintrag mehr. schön zu sehen das es wieder bilder und infos gibt. das freut mich. wie getrh es weiter wenn die beiden bauprojekte abgeschlossen sind. gibt es weitere oder ähnliche projekte? ich würde sicher folgen.
    gruß und weiter so.

  5. Avatar von Johann Bräutigam
    Johann Bräutigam

    Ich verfolge diese Seiten seit Anbeginn und finde die Berichterstattung sehr gut.
    Meine Frau und ich hatten (muß man heute sagen) das Erlebnis, noch das alte O
    stkreuz mit seinem morbiden Charme kennenzulernen. Hoffentlich können wir die neue Anlage noch sehen.
    Herzliche Grüße aus Flensburg mit der Aufforderung, weiter wie bisher!

  6. Avatar von Adrian
    Adrian

    Hallo Herr Metze,

    schön wieder einen Bericht von Ihnen zu lesen!
    Betriebsabwicklung Deutsche Bahn AG, immer ein Quell der Freude, Fahrpläne aufstellen die nur auf dem Papier funktionieren. So kurze Kehrzeiten sind „Klasse“, denn man spart ein Fahrzeug und einen Fahrer, ob das später funktioniert, wen stört es? Die Kunden sind doch egal, ich darf mich werktäglich mit DB Regio NRW plagen.
    Den Knoten Ostkreuz als „fertig“ zu bezeichnen ist dreist, ich bin gespannt wie lange man die ganzen Provisorien bewundern darf, das Umlegen der Straßenbahn auf den Bahnhofsvorplatz wird sich noch Jahre dauern, denn wir leben in Deutschland, dem Land der BI (Bürgerinitiativen) die grundsätzlich einen Feind haben: den Schienenverkehr.
    Kleine Anmerkung dazu: gegen die feste Fehmarnbeltquerung gab es in Dänemark 42 Einwendungen, in Deutschland sind wir nur im Bereich Fehmarn bei ca. 12.000, nachzulesen im „BahnReport“.

    Freue mich auf Ihre nächste Aktualisierung.
    Gruß
    Adrian

  7. Avatar von A.B.
    A.B.

    Sehr interessant, vielen Dank.
    Das mit dem fehlenden Zugang zur Victoriastadt ist echt nervig. Viele hier können es kaum erwarten. Aber eine Prognose will/kann niemand treffen.

    Vielleicht auch interessant, dass die Züge der RB26 regelmäßig mit laufendem Dieselmotor unten auf den Gleisen der Ostbahn stehen und dann die Abgase genau durch die sich oberhalb befindliche Lücke auf den Bahnsteig der Ringbahn ziehen. Für Pendler, die dort nur kurz stehen schon ärgerlich, aber was ist mit dem Personal in den Shops?

  8. Avatar von Rincewind
    Rincewind

    Danke für die Infos über den Bahnhof Warschauer Straße, war gestern dort und hatte es für Rostkunst gehalten, weiß man ja nie, was die Architekten sich so ausdenken. Dann wird das also mal grün werden und hoffentlich bald, sieht momentan ziemlich fürchterlich aus. Überhaupt bin ich schon sehr gespannt, wie es fertig aussieht, es geht ja jetzt endlich voran nach dem ewigen Stillstand.

  9. Avatar von Sommer, Fritz-D.
    Sommer, Fritz-D.

    Hallo Sebastian, ich muß mich einfach mal für die super Informationen über das Ostkreuz und Warschauer Straße bedanken. Es ist sehr schön zusehen wie es endlich vorwärst geht und so einige Dinge wie immer sinnlos waren und jetzt durch unsere Verantwortlichen auch nicht mehr geändert werden wollen. Ich meine da speziell diesen Teil der Ostbahn. Einfach sagenhaft wie engstirnig oder gar „blöd“ doch gedacht werden muß um diesen Gleis-bahnabschnitt so teuer zu finanzieren und dann doch nicht nutzt. Investitionen die doch aus meiner normalen Bürgersicht doch umgenutzt werden könnten und garantiert einen maximalen Nutzen bringen könnten. Warum wurde nicht die U-Bahn bei allen Planungen schon miteinbezogen, diese hätte gut und gerne bis OSTKREUZ und sogar jetzt bei ungenutzter Trasse bis Lichtenberg fahren können. Also echt unglaublich warum da nichts machen kann um dieses ganze Gebiet um den Mercedesplatz voll mit allen möglichen Bahnen versorgen kann. Manches kann ich als normaler Bürger nicht nachvollziehen, „Große“ tolle Veranstaltungen mit tausenden Menschen sollen stattfinden, am besten mit Öffentlichen anreisen, aber dafür wird nichts getan, sondern stundenlange Staus werden voll einkalkuliert bei der An- u. Abreise wenn sich die Menschenmassen aus den Veranstaltungen sich ergießen. Über vieles bin ich sprachlos.

  10. Avatar von Sebastian Storm
    Sebastian Storm

    Danke für den Überblick.
    Ein paar Infos zum Brückenbau Wiesenweg wären noch interessant gewesen.

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