Hallo zusammen.
Heut gibt es von mir wieder einen Überblick über den aktuellen Stand der Bauarbeiten zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof. Die größten optischen Änderungen stehen noch an der Warschauer Straße an, ansonsten beschränkt sich alles auf Detailarbeiten die der Fertigstellung dienen. Apropos Fertigstellung: heute in 6 Wochen sollen die Züge über die neuen Gleise rollen und an den Bahnsteigen im Richtungsverkehr fahren.
Beginnen wir unseren Rundgang heute an der Hauptstraße am Ostkreuz. Hier sah es lang so aus als wäre die Arbeiten eingestellt, es mussten im Bereich Karlshorster Straße jedoch sehr viele Leitungen umverlegt werden. Damit ist man offenbar jetzt fertig.
Der überwiegende Teil der Leitungsarbeiten ist ferig. Links und rechts wurde für das Setzen der Bordsteinkanten bereits die Richtschnur abgesteckt.
Lange lage die roten Kabel in den Kanälen, nun wurden sie an die Stromschienen angeschlossen. Bald kann der Strom fließen.
Letzte Arbeiten an der Ein- und Ausfädelung der S3 werden vorgenommen. Mit der Sperrpause ab 21. Juli wird’s hier noch mal belebter.
Ausgang Markgrafendamm der neuen Fußgängerbrücke. Das Dach ist fast fertig, es fehlen noch die Fenster.
Vor dem Bahnhof wird in der Hauptstraße eine große provisorische Baushaltestelle für den SEV angelegt. Die Richtschnur verrät bis wohin der Aspahlt reichen wird.
Der neue Bahnsteig E. Das Dach ist fast komplett eingedeckt, zahlreiche Kabel werden gezogen.
Am Westende des neuen Bahnsteigs der Aufgang zur Fußgängerbrücke. Hier fehlt das Dach noch komplett.
Am Ende des Bahnsteigs Ru kann man sehen wie die Brücke und Afgänge mit ihren Sprossenfenstern aussehen wird.
Auf dem Bahnsteig E wurden die neuen Fahrzielanzeiger installiert. In 6 Wochen fahren von hier aus der City kommend die Züge Richtung Karlshorst und Lichtenberg ab.
Auf dem Bahnsteig D. Auch hier am südlichen Gleis ein neuer Fahrzielanzeiger. Aber viel wichtiger: das Dach wurde wieder abgetragen. Aus Brandschutzgründen hat man sich hier noch ein mal für ein sichereres Material entschieden. Bei dem zuvor benutzten Material kam es zudem bereits zu ersten Farbabblätterungen.
In 6 Wochen fahren von dieser Bahnsteigkante alle Züge Richtung City.
Die neue Verkaufseinrichtung auf dem Bahnsteig D. Groß und hell. Jedoch nicht so groß, dass es später zu wenig Platz auf dem Bahnsteig gibt wie in den letzten Wochen gern mal in den Tagespapiermedien lanciert wurde. Wobei die Situation mit den Bauzäunen zur Zeit alles andere als zufriedenstellend ist.
Die Verkaufseinrichtung wird von drei Seiten betretbar sein. Welcher Mieter hier einzieht war noch nicht zu erfahren.
Das Westende des Bahnsteigs D. Auch hier wird am Aufgang zur Fußgängerbrücke gearbeitet. Hier wurde gerade frisch verputzt. Das Vordach hat unterdessen seine Verglasung erhalten.
Auf dem künftigen nördlichen Vorplatz wird gerade die Vorsorgemaßnahme Block 5 der künftigen A100 verfüllt.
Hier entsteht im nächsten Jahr das historische Zugangsgebäude zur Fußgängerbrücke. Auf die Vorplatzgestaltung wird man indes noch sehr sehr lange warten müssen. Bis die Straßenbahnlinie 21 planfestgestellt ist wird es wohl eine schöne große schwarze provisorische Aspahltfläche geben. Wie das in Berlin so üblich ist.
Blick von der Modersohnbrücke Richtung Ostkreuz. Hier ist alles fertig, das Gleis der S9 von Treptower Park kommend wird bis zum Dezember eingebunden.
Ein paar Meter nach Süden. Das Gleis der S9 Richtung Treptower Park hat bereits eine Stromschiene erhalten, während der Fahrdraht für das nördliche Fernbahngleis noch fehlt, bis Dezember wird er aber noch installiert.
Blick Richtung Warschauer Straße. Hier sind alle Gleisanlagen fertig. Im Hintergrund die Großbaustelle rund um die Mercedes-Benz Arena.
Der Bahnhof Warschauer Straße. Hier wird es zeitlich mit der Eröffnung wohl am kritischsten. Der Rohbau steht bereits seit einigen Wochen.
Zuletzt wurde an den beiden neuen Treppenanlagen gearbeitet. Eine Rolltreppe wurde ebenfalls installiert.
Mit der Fertigstellung der Treppen und des Aufzugschachtes kann nun auch der Rest des Bahnsteigs gepflastert werden.
Auf der Südseite wird jetzt im Juli die Aussenfassade des Gebäudes errichtet. Vorbereitende Arbeiten haben dazu Ende letzter Woche begonnen.
Bereits abgebaut wurden die Verkaufskioske auf der provisorischen Fußgängerbrücke. Sie wird in den nächsten Monaten komplett abgebaut.
Der Zugang zum dann neueröffneten Bahnsteig A erfolgt dann durch die neue Halle direkt von der Warschauer Brücke aus.
Blick auf die östliche Treppe des Bahnsteigs A. Von hier geht es dann auch bequem per Rolltreppe nach oben.
Für die Eindeckung des Bahnsteigdaches wurde der Bahnsteig mit Bauholzplatten ausgelegt.
Spannend bleibt ob der kleine Windfang noch eingehaust wird.
Blick in das östliche Treppenhaus des Bahnsteigs B. Die mit Schalöl versehene Verschalung verrät, auch hier entsteht zeitnah die neue Treppenanlage.
Unter den Treppenlanlagen entstehen Technikräume.
Auch unter der westlichen Treppe entsteht ein Raum. Ab 21. August halten hier die Züge der Linien S3, S5, S7 und S75.
Die Decke unter der neuen Halle wird wohl noch mit einer Abhängung versehen, doch vorher müssen die Abwasserrohre verlegt werden.
Der Aufzug zum Bahnsteig A wird zum 21. August nicht fertig und folgt später.
In den nächsten Wochen verändert sich die Optik mit der neuen Aussenfassade jetzt noch mal erheblich.
Zum Schluss noch ein Blick auf die neue Stützwand zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof. Sie ist im Rohbau weitestgehend fertig.
Ein einigen Stellen müssen noch die Kappen (also der ober Abschluss) betoniert werden.
Nach der Verschwenkung der S-Bahngleise im August kann hier der neuen Wand die alte Stützwand abgebrochen und verfüllt werden.
Bis Ende 2018 werden dann die Gleise in neuer Lage errichtet, so dass zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz alle 4 S-Bahngleise mit hoher Taktdichte genutzt werden können.
Ich hoffe ich konnte Euch mit diesem Artikel wieder einen kleinen Überblick über das aktuelle Baugeschehen geben. Ich freue mich wie immer über Eure Kommentare, Anregungen, Retweets auf Twitter und Weitergabe auf Facebook.
Kommentare
8 Antworten zu „Baustellenüberblick Anfang Juli“
Hallo Herr Metze,
die S75 gährt bis Ostbahnhof und nicht wie bisher angenommen Ostkreuz
Mit freundlichen Grüßen
Thomas
Die Auffassung über den Platzbedarf der Bahnsteigläden (Bude oder Stand kann man das ja in der Größe nicht mehr nennen) teile ich nicht. Auch in der Ringbahnsteighalle behindern die Dinger den Verkehr nicht direkt, machen die eigentlich geräumige Halle aber extrem unübersichtlich. Die Aufenthaltsqualität dort ist in meinen Augen mangelhaft. Der Verweis auf die nur einen Meter geringere Größe der alten Abfertigungsgebäude im anderen Beitrag hilft da auch nicht weiter, da diese nicht nur betriebsnotwendig waren, sondern auch für ein wesentlich geringeres Verkehrsaufkommen ohne „orientierungslose“ Touristengruppen geplant wurden.
Es sieht ja alles schön aus. Doch wenn man sich sämtliche Bahnanlagen in der nähe des Ostkreuzes anschaut und den dortigen Verschmutzungsgrad und die Graffitis auf allen Wänden als Vergleichswert nimmt, dann ist zu ahnen wie all die neuen Anlagen in einem Jahr aussehen werden.
Guten Tag Herr Metze,
vielen Dank für den neuen Baustellenrundgang, um die Frage von G. Fietz aufzunehmen: mein Kenntnisstand ist ebenfalls, daß der vierte und letzte Block der A 100 Bauvorleistung im Bereich der Ostbahntrasse (z.Z. S-Bahn) noch hergestellt werden muß.
Kleiner Gedanken an die Zukunft:
Sie haben so viel wunderbares Material in den verg. Jahren gesammelt, ziehen Sie es in Betracht eine Bau-Dokumentation (Buch) herauszugeben? Vielleicht mit Hilfe eines professionellen Autors, der sich im Bereich Berlin ebenfalls gut auskennt? Ich will jetzt kein bekannten Verfasser von Eisenbahnliteratur für Berlin aufzählen, die dürften bekannt sein.
Ich freue mich auf die nächste Ausgabe
Gruß
Adrian
Danke für den Bericht. Allerdings muss ich an der Stelle mal die Größe der Bilder kritisieren. Mittlerweile ist die Zoom-Ansicht so klein, dass man sie sich auch ganz sparen könnte. Man erkennt leider fast gar nichts mehr. Wäre schön, wenn beim nächsten Mal die Bilder mal wieder in einer größeren Auflösung verfügbar wären.
Hallo Herr Metze,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht über den Gesamtbereich der Arbeiten und über den vorangegangenen Baustellenrundgang. So kann ich aus der Ferne das Geschehen gut verfolgen.
An meine „Vorschreiber“:
Soweit ich das richtig verfolgt habe, ist doch die „Untertunnelung“ des Ostkreuzes im Gleisbereich erfolgt. Ich könnte nur nicht sagen, welcher Block unter den aktuell genutzten Gleisen liegt.
Die neue Lage der S-Bahngleise ergibt sich aus der Notwendigkeit zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof auf vier Gleise auszubauen. Bisher und aktuell werden die beiden vorhandenen genutzt. Für den Abbruch der alten Stützmauer muss Baufreiheit geschaffen werden. Das geschieht durch den Bau von zwei neuen Gleisen südlicher (näher der Fernbahn) der jetzigen. Nach Abbruch der alten Stützwand und der Verfüllung werden die zwei nördlichen Gleise errichtet. Macht dann also vier für den Richtungsbetrieb zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof.
Hallo Herr Metze,
Dank für die umfassende Information. Kleiner Nachtrag, bevor die Fußgängerbrücke zur Sonntagstraße komplettiert werden kann, muß da nicht noch ein fehlendes Stück A100-Vorleistung unter den beiden jetzigen S-Bahngleisen gebaut werden?
mfg.
Georg
Hallo
Gleise in neuer Lage errichtet habe ich nicht ganz verstanden.
Sonst mal wieder ein Top Überblick
Danke
Matthias