Die letzten großen Baufortschritte am Ostkreuz liegen nun schon einige Wochen zurück, sie betrafen die Eröffnung der neuen Ringbahnhalle mit Schließung des provisorischen Ringbahnsteigs der S-Bahn. Nun geht es unten weiter. Und zwar ganz unten. Südlich der Stadtbahnsteige setzen riesige Baumaschinen Schlitzwände für den späteren Autobahnbau.
Nördlich der Stadtbahnsteige entsteht nun der erste neue Bahnsteig auf der Stadtbahnebene. Es ist der Bahnsteig Rn1 und zugleich der nördlichste. Hier werden ab Ende des Jahres die S-Bahnlinien S5, S7 und S75 Richtung Innenstadt halten. Der bisherige Bahnsteig D geht dann ausser Betrieb und entsteht in neuer Lage komplett neu. Der Bahnsteig Rn1 wird somit von der S-Bahn vorerst provisorisch genutzt. Später werden hier die Regionalbahnen von und nach Küstrin, Werneuchen und Templin halten. Die Rn-Bahnsteige sind ausschließlich als Seitenbahnsteige konzipiert.
Fundamente für den Bahnsteig Rn1. Der Zugang erfolgt ausschließlich von der Seite.
Das Gleis zum Nachtzug-Werk an der Warschauer Straße entsteht neu. Der alte Brückenpfeiler ist jetzt auch weg.
Kommentare
14 Antworten zu „Bauarbeiten für den Ostkreuz Bahnsteig Rn1 haben begonnen“
Schon bevor die Bauarbeiten am Ostkreuz begonnen haben hatte ich als (damals noch) fast täglicher Nutzer der Ostbahn beim VBB nach den Planungen zur Anbindung dieser Strecke gefragt. Dabei hatte ich alle aus meiner Sicht möglichen Varianten aufgezählt und gebeten mitzuteilen, welche realisiert werden soll. Die Antwort war leider nur ausweichend und unkonkret, jedenfalls wurde aber behauptet, dass alle möglichen Varianten untersucht worden seien.
Als dann später die Planungen zur Verlängerung der Ostbahn nach Ostkreuz bekannt wurden habe ich mein Hauptaugenmerk darauf gelegt wenigstens zu erreichen, dass direktes bahnsteiggleiches Umsteigen von der Ostbahn in die S-Bahn Richtung Innenstadt ermöglicht wird. Im Anfangsstadium wurde dies einfach rundheraus abgelehnt, später hieß es dann, dass das realisiert würde; man darf gespannt sein…
Zum guten Schluss noch herzlichen Dank an Stefan für seinen Blog: Mach weiter so und lass Dich von gelegentlich auftretenden Wadenbeißern nicht beirren!
Marc:Ihre Frage“Also dass man mit der Fernbahn von Ostbahnhof direkt nach Lichtenberg fahren kann (mit Halt an Rn2).“
Antwort:Das war ein der größte Träme von einige Stadtplaner gewesen,nur jetzt fehlt das Geld und es gibt auch bauliche Hindernisse(Versorgungsleitungen) ,wie sollte die Strecke zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof verlaufen? Außerdem hat niemand diese Strecke bestellt (Senat) und ihre Wirtschaftlichkeit untersucht(Kosten/Nutzen).
Vielleicht kann mann die U-Bahn zum Ostkreuz verlängern.Dann ist Ostkreuz wirklich ein großer Bahnhof.
Ich verstehe den Sinn der Rn-Bahnsteige nicht ganz.
Das ist die Strecke nach Lichtenberg, oder? Richtung Innenstadt geht aber gar nicht weiter. Die Strecke nach Lichtenberg ist auch nur eingleisig!? Warum dann 2 Bahnsteige (Rn1 und Rn2)?
Außerdem können die Züge aus/nach Lichtenberg noch auch die Nordost-Schleife (keine Ahnung wie die richtig heißt) benutzen um dann am oberen Fernbahnsteig zu halten.
Ist denn ganz langfristig eine Verbindungen zwischen diesen Nordgleisen mit den südlichen Ferngleisen geplant? Also dass man mit der Fernbahn von Ostbahnhof direkt nach Lichtenberg fahren kann (mit Halt an Rn2).
Hallo Marc,
in der Tat ist es so, dass man sogar schon zu DDR-Zeiten die Verbindung zwischen Ostbahn und Stadtbahn für die Fernverkehrs- bzw. Regionalzüge gehabt hätte. Aus Kostengründen und aus Gründen der Komplexität verbunden mit ebenfalls geplanten Umbau des Bahnhofs Ostkreuz, hat man das aber verworfen. Heute ist es wieder so, man hätte es gerne, kann es sich aber nicht leisten. Und ausserdem ist ebenfalls alles viel zu kompliziert.
Stattdessen baut man ein Berlin-Typischen Provisorium, die Linien aus Küstrin, Templin und Werneuchen sollen am Bahnhof Ostkreuz, an einem mickrigen Seitenbahnsteig verenden.
Konzeptlos ist das ganze und Richtung Zukunft überhaupt nicht skalierbar.
Dabei wäre es doch im Schatten der ohnehin lange stattfindenden Bauarbeiten zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof einfach gewesen eine Lösung zu finden und auch umzusetzen.
Klar ist, dass man einen Tunnel für die Ostbahn bauen müsste. Diesen Tunnel könnte man in Richtung Innenstadt kurz hinter dem Bahnhof Warschauer Straße mit einer leichten Rampe beginnen lassen. Da der Bahndamm zum Ostbahnhof sowieso ansteigt müsste man gar nicht so tief in die Erde, man nutzt einfach den vorhanden Bahndamm und unterfährt ihn. Zusätzlich macht der Bahndamm einen leichten Bogen, was ebenfalls praktisch ist. Kurz vor dem Ostbahnhof würden dann beide gleise auf separaten Rampen zwischen den Gleisen der Schlesischen Bahn wieder auftauchen.
Das alles hätte man nun jetzt ohne großen Aufwand machen.
Sinnvoll hätte man dann die Linien nach Nauen und Potsdam durchbinden und somit mehr Fahrgäste aus dem östlichen Berliner Umland auf die Schiene bringen können.
Ich sehe das auch so. Wenn dann die beiden Rn-Bahnsteige(wahrscheinlich sind bei eingleisger Strecke 2, damit man einigermaßen einen Taktknoten in Lichterberg gestalten kann) ein paar Jahre in Betrieb sind, kommen auf einmal einige Politiker auf die Idee, dass das ja eigentlich ne ganz tolle Sache wäre, wenn man das nicht durchbindet oder weshlab das nicht schon beim großen Umbau gemacht wurde.
Ich vermute mal, dass man sich da jetzt drumherum gedrückt hat, weil man erstens nicht genug Geld hat bzw mal sinnvoll in die Hand nehmen will und zweitens der ganze Bauablauf mit Planungen zu Ersatzverkehren etc noch um einiges kpmplizierter geworden wäre. Schließlich hätte der Ostbahnhof ja auf der Ostseite auch bei der Fernbahn zumindest teilweise ein neues Gleisvorfeld bekommen müssen. Dazu kommt noch, dass man die Strecke von Lichtenberg nach Ostbahnhof aus Platzmangel wahrscheinlich nicht ohne weiteres auf 2 S-Bahn Gleise + 2 Fernbahngleise ausbauen kann. Und die Linien, die nach Lichtenberg fahren sind ja größtenteils Diesellinien, welche man vielleicht auch nicht so gerne auf der Stadtbahn haben möchte. Zusätzlich möchte man den Fahrplan auf der Stadtbahn wohl auch nicht zu dicht machen, um bei Verspätungen etwas flexibler sein zu können). Es gäbe also eine Menge Probleme zu lösen, aber andererseits hätte das ganze auch viele Vorteile, wie flexiblere Betreibsführung im Störungsfall östlich vom Ostbahnhof, endlich eine richtig sinnvolle Einbindung des Bahnhofs Lichtenberg ins Pilzkonzept und bei einem späteren Ausbau der Ostbahn, welcher irgendwann wegen langfristig zunehmenden Verkehr nach Polen eh fällig werden wird, ein sinnvolle Einbindung des Regionalverkehrs.
Natürlich kostet das ganze ne Menge Geld(ist vielleicht auf den Punkt gerechnet auch nicht wirtschaftlich, aber einfacher als jetzt wird man sie nie bekommen können), aber ist langfristig meiner Meinung nach überaus sinnvoll, da man dann eine sehr große Flexibilität in Sachen Fahrplan und Liniengestaltung erreicht hat, mit der man auf alle Anforderungen und Änderungen im Bedarf immer wieder sinnvoll reagieren kann. Einge Probleme wie dichter Verkehr auf der Stadtbahn lassen sich vielleicht auch mit Verlagerung vom Fernverkehr in den Nord-Süd-Tunnel im Hbf lösen oder zumindest entzerren.
Hallo Chris,
ja allein für die Nachtzüge die an der Warschauer Straße Stationiert sind würde sich das lohnen, da sie nicht erst die halbe Innenstadt umfahren müssten um zum Hbf zu kommen.
Bei den Regios lässt sich der „Mehrverkehr“ ebenfalls lösen in dem man den RE2 auf die dann fertige Dresdner Bahn legt.
Ich finde dieses Argument die Stadtbahn sei zu voll sowieso haltlos, da man heute teilweise bis zu 15 minütige Taktlücken auf der Stadtbahn hat. Ein bisschen Platz ist da noch.
Und die letzten großen Störungen waren nie auf der Stadtbahn direkt sondern eher östlich der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Rummelsburg, auch hier wäre die angebundene Ostbahn zur Umfahrung gut.
An die Umlegung des RE2 habe ich noch gar nicht gedacht. Das finde ich eine super Idee, denn da hätte man dann auch gleich 2 Fliegen auf einmal geschlagen, weil so Cottbus als zweitgrößte Stadt Brandenburgs den direkten Flughafenanschluss bekommen würde und wie von dir beschrieben die Auslastung der Stadtbahn auf einem Maß gehalten werden könnte, welches zwischen Auslastung und Flexibilität die Waage hält.
Von daher ist es einfach nur Schade, dass diese Überlegungen wohl leider auch auf längere Sicht nur Träumereien bleiben.
Eine Umverlegung des RE2 ist eine ziemlich undurchdachte Lösung, da Cottbus so die direkte Verbindung zum Alexanderplatz, Friedrichstrasse und Bf Zoo verliert. Da kann man auf die Verbindung zum Flughafen eher verzichten.
Und Platz machen braucht die RE2 auch nicht. Nicht für die kleinen Juckelbähnchen aus Wernichen und Küstrin. Mehr als eine Anbindung am Ostkreuz brauchen die paar Hanseln nicht, die dort drin sitzen.
Juckelbähnchen ist gut. Schau mal morgens oder abends am Bahnhof Lichtenberg vorbei. Der Bahnsteig für den Zug Richtung Küstrin ist sehr voll. Dann kommt die NEB meist mit einem Doppelgespann, also 6 Wagen, eines Talent1 Zuges daher. Dieser ist dann bis auf den letzten Platz belegt, sogar die Stehplätze werden knapp…es wird bis an die Türen gestanden.
Wenn diese Linie nicht längst RE würdig ist, dann weiss ich ja auch nicht mehr. Ich meine mich zu erinnern die NEB26 sogar schon im Dreiergespann, also mit 9 Wagen gesehen zu haben.
Ich finde dieses folgende Argumentationsschema das viele anwenden (auch in der Politik) vollkommen an der Zukunft vorbei.
Das Schema lautet in etwa wie folgt: es macht keinen Sinn etwas auszubauen/zu ändern weil ja eh keine Nachfrage da ist.
Heute wird nur noch das getan was dem momentanen Bedarf gerecht wird. An „Morgen“ wird erst gar nicht mehr gedacht. Das finde ich, ist eine furchtbare Entwicklung, aber leider unser Zeitgeist.
Du sprichst mir aus der Seele. Es wird quasi immer vergessen, dass es ohne Angebot auch kaum Nachfrage gibt. Das eine hängt nicht vom anderen ab, sondern beide voneinander. Nur in den beiden Randextremen, wo eine Seite halt gar nicht vorhanden ist, ist die andere voll abhängig.
Besonders deutlich tritt dieses Phänomen bei der Bahn meiner Beobachtung nach immer da auf, wo es geteilte Zuständigkeiten gibt. Wo Regionallinien durch mehrere Länder oder Vekehrsverbünde gehen, will möglichst jedes Land als Besteller wenig bezahlen etc. Folge sind für diese Linien schlechte Fahrpläne, altes Rollmaterial, auf lange Sicht schelchter Streckenzustand, da sich niemand dafür richtig einsetzt, dass was aufgebaut wird, sondenr immer nur verspricht, das etwas getan werden SOLL…
Stattdessen wird gespart und gekürzt, das Angebot immer schlechter, die Nachfrage sinkt entsprechend. Bei der nächsten Ausschreibung wird dann die Kapazität der Züge reduziert, was man dann hinterher als Erfolg verkauft, weil die Auslastung gestiegen ist und das Angebot daher an Attraktivität gewonnen haben soll……
Und im VBB kann man diese oder ähnliche Phänomene besonders im östlichen Brandenburg erkennen. Im Verkehr nach Polen, egal ob Ostbahn oder Stettin gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf bei einem eigentlich verdamt riesigen Potential. Natürlich sind da viele Akteuere an einen Tisch zu holen, um etwas zu realisieren, aber wenn niemand richtig will, ist spätestens bei der Frage der Finanzierung für jedes Projekt ende.
Natürlich ist sowas nicht billig zu haben und man muss viel Geld in Hand nehmen, aber am Ende profitieren alle davon. Und das sollte auch das (halb-)staatlicher Akteure sein.
Leider wahr!
Zur HVZ sind alle Züge sehr gut gefüllt. Nur dass nach Cottbus auch neben der HVZ die vier Doppelstockwagons gut gefüllt sind und nicht nur zwei Talente.
Das jedenfalls rechtfertigt nicht, aufwändige Anpassungen der Infrastruktur für die Ostbahn vorzunehmen und den RE 2 aufs Abstellgleis zu schieben.
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